Montag, 07.01.2019
Zurück in Hamburg, auf zur Gynäkologin. Überforderte Empfangsdame stöhnt, schüttelt den Kopf, hypnotisiert ihren Bildschirm, übermorgen vielleicht? Näselndes ‚wir sind komplett voll‘ am Telefon. „Montag morgen schiebe ich Sie dazwischen“ im Ohr. Ich schüttele den Kopf, beleidigtes ‚aber mit Wartezeit‘. Erwartungsvolle Schwangere, dicke Bäuche, gelangweilte Geschwisterkinder, Frauenzeitschrift. Die guten Vorsätze zum Jahresanfang, Mehr Sport mehr Leichtigkeit jetzt so leicht wie nie Neuanfang Kilos runter Akzeptiere Dich. Blättere die Wartezeit um, kann auf der nächsten Small-Talk Gelegenheit wieder mitreden. Bin dran, entschuldige mich fürs dazwischendrängen, ernte strafenden Blick: „Sie sollten wiederkommen, wenn es nicht besser wird. So soll das nicht aussehen. Nicht nach dem zweiten Antibiotikum. Trauen Sie sich eine Mammographie zu mit der geschwollenen Brust? “ Die junge Ärztin klickt und denkt und klickt. Blankenese zur Mammographie, Nein Nägel mit Köpfen: Brustzentrum Agaplesion. Schildern Sie, was Sie haben und sagen Sie ‚zeitnah‘ schärft sie mir ein. Ich werde mich später bei Ihr bedanken für diese Anweisung.