Daher einfach mal ein Status, um Lesern die Sorge zu nehmen, mir ginge es nicht gut….
Das Wetter war einfach zu schön, der Geburtstag des Mannes durfte nicht ungefeiert bleiben. Meine Geschwister und der Sohn aus Berlin, sein Bruder mit Tochter zu Besuch, Kochen geht gut, Spargelsuppe, Lammkeule, Schwester und ehemaliges AuPair als Küchenhilfen. Bin aber auch froh über die Ruhe nach der Feier.
Schwester ist noch zu Besuch, Wandern in der Heide.
Krankheit als Routine, Mittwochs fasten einleiten (die einen sagen: Der Krebs braucht einen hohen Blutzuckerspiegel. Ihn mit Chemo und Nahrungsentzug zu attackieren ist doppelt wirksam. Die anderen sagen: völliger Quatsch, und man muss ja bei Kräften bleiben. Ich sage: Was nicht drin ist, kann auch nicht wieder rauskommen und habe mit Fasten wenig Probleme mit Übelkeit). Abends der Entspannung wegen zum Yoga…Donnerstags Chemo rein, dösen und Tee trinken, mehr geht an dem Tag nicht. Freitags aufstehen, erfrischt sein. Fasten ausleiten und vorsichtig essen. Nebenwirkungen sind da (vor allen Dingen die Haut und Schleimhäute leiden, alles wird trocken) aber alles erträglich, spüre Kraft und bin wenig eingeschränkt. Mental halt. Dieser Krebs mit seiner existentiellen Bedrohung verschiebt Prioritäten. Wie oft sitze ich in der Onkologie und höre ‚Brustkrebs vor 15 Jahren, erst alles gut, seit 2,5 Jahren nun wöchentlich Chemo ohne Aussicht auf Heilung, nur noch Lebensqualität erhalten‘ oder lese den Satz: ‚ZUNÄCHST schien der Krebs besiegt‘. Den Gegner NIE unterschätzen. Und wenn er einem 15 Jahre ermöglicht, diese mitnehmen. So zumindest der Vorsatz.
Ob sich ‚mein‘ Krebs von der Chemo beeindruckt zeigt oder nicht, weiß ich selber nicht. Ein Viertel der geplanten 12 Dosen ist drin, nach 6 Dosen wird der Gynäkologe mal wieder draufsehen. Dieses zähe Warten ist zur Zeit mein Hauptproblem. Das eigene Körpergefühl sagt, der Krebs wird besser. Aber kann ich meinem Körpergefühl trauen? Vor der Diagnose ging es mir auch gut….