Juni 3, 2019

Verlängerung

Erst einmal ein paar Worte zum Ablauf einer Chemo: Es ist wirklich zum Glück nicht so, dass man nur kotzend in der Ecke hängt und die Umwelt mit depressivem Genöle nervt: Wenn hier mal zwei Wochen nix steht, dann heisst das schlicht: es ist auch nix.

Ein bisschen ist man zwar immer der Vegetarier auf der Grillparty, der Abstinenzler beim Sektempfang (‚hach meine Frisur‘ – ‚ich hätte gerne überhaupt Haare‘; ‚habt ihr schon Pläne für den Sommer‘ – ‚ja, ich lasse mir eine Brust abnehmen‘; ‚Hilfe ich werde sechzig‘ -‚erst mal soweit kommen‘), aber Chemotherapie und Lebensfreude schließen sich nicht grundsätzlich aus. Es ist doch erstaunlich, wie ’normal‘ sich der Alltag teilweise anfühlt.

Kokettieren mit der Gewichtsabnahme.

Inszenierung einer Krebskranken in Chemotherapie:

Untertitel: Mein letztes Bikinifoto?

Schlimm sind die Dinge, die keine Rücksicht darauf nehmen, daß man schon Krebs hat: Anfangs war es eine hartnäckige Erkältung.

Nun also Zahnschmerzen. Natürlich am Feiertag.

Therapie eine Woche aussetzen. Der schöne Zeitplan:  zum Abiball des Sohnes mit der Therapie durch sein und auch mal einen Schluck Sekt trinken – dahin.

Zahnschmerzen braucht kein Mensch. Krebs braucht kein Mensch. Beides zusammen fühlt sich unfair an.

3 Comments

  • Jetzt auch noch die Zähne – dir bleibt auch nichts erspart!
    Dennoch, du schaffst auch das und einen Schluck Sekt bekommst du auch wieder; spätestens Silvester.

  • Bonsoir Bettina, en tout cas tu n‘as pas perdu ton humour-réalité. Garde-le bien au chaud car c‘est lui qui te sort des coins les plus sombres. Pas de pitié pour le mal, tu tiens la ligne, en avant ! Jeanne et Lutz

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