Heute also Befundbesprechung. Anders als bei einer Erkältung, bei der ich selber genau weiß, wann ich krank und wieder gesund bin, ist es genau diese fehlende Selbstwahrnehmung, die die Krankheit unfassbar macht.
Breat Nurse I. ist auch wieder da, eine Vertraute.
Dr. U. ist noch im Urlaub, die Vertretung ist seiner würdig.
Freundlich, bestimmt, kompetent erläutert sie den histologischen Befund: Tumorzellen sind noch nachzuweisen. Mikrometastasen in den herausoperierten Lymphknoten.
Dieser Krebs ist ein aggressives Monster gewesen, dabei, meine Lymphknoten zu kapern und von dort aus meinen gesamten Körper zu fluten.
Nein, ich habe keine Brust verloren, ich habe eine Chance zum Weiterleben gewonnen.
Die guten Nachrichten: Eine weitere Chemotherapie ist aufgrund der niedrigen Teilungsrate der noch nachgewiesenen Tumorzellen nicht mehr sinnvoll. Immerhin hat die Chemo dem Monster ein paar Zähne gezogen. Kein Hinweis darauf, dass der Krebs noch weitergekommen ist.
Die flaumigen Härchen dürfen weiterwachsen, die Wundheilung verläuft gut.
Termin zur Vorbesprechung der Bestrahlung, vorher schnell noch Physiotherapie organisiert: hoffentlich kann der Arm dann möglichst schmerzfrei gelagert werden…
Die Taubheit im Trizeps nervt. Das wird wohl wieder ein Geduldsspiel.
‚Ablatio mammae mit Axilladissektion und laparoskopische Adnexektomie beidseits‘ steht im OP-Bericht.
‚Am Ende der Operation sind die Verbrauchsmaterialien vollzählig.‘
Morgen mache ich mir einen Seitenscheitel!